zurück

Reiseberichte



Ökumenische Reise nach Sachsen

23.- 27.Mai 2013

In freudiger Erwartung fuhren wir getreu dem Motto Hören und Sehen, Staunen und Lernen in Richtung Freistaat Sachsen. Wenn auch Petrus diesmal nicht durchweg freundlichst gesinnt war, indem er uns drei Tage lang ordentlich kühles Wetter bescherte und uns zwei Tage lang gelegentlichen Regen nicht ersparen wollte.

Herr Deffner hatte uns in erstaunlicher Arbeit ein 58 Seiten und 9 Stadtpläne umfassendes Vademekum erstellt, an Hand dessen wir bei Besichtigungen einen Kunstführer zur Verfügung hatten, nach dem wir in eigener Wahl die entsprechenden Objekte uns zu Gemüte führen oder der angebotenen Führung uns anschließen konnten. Unsere Ziele waren: Bautzen, Dresden, Meißen, Görlitz, Zittau, Pirna, Pilnitz und Freiberg.

Bei der Anfahrt führte uns bereits Herr Dr.Friedhold Born in die Geschichte Sachsens ein. Und auf den Fahrten der folgenden Tage berichtete er in lebhafter Weise über das Leben am Hofe des "Augusteischen Zeitalters" (d.i.die Zeit August des Starken und seines Sohnes Friedrich August II.).

Trotz militärischer Misserfolge erlebt Sachsen in Kunst, Musik und Architektur eine reiche Blüte. August der Starke sucht vergebens seine finanziellen Schwierigkeiten durch alchemistische Goldgewinnungsversuche zu überwinden. Es gelingt unter seiner Ägide aber immerhin die Erfindung der Porzellanherstellung durch die Arbeiten von Johann Friedrich Böttger (1682 - 1713). Und das führte zur Meißner Porzellanmanufaktur, wie uns Herr Rathgeb vermittelte. Auch die enge Freundschaft Friedrich Schillers mit Christian Gottfried Körner in Dresden wurde dargestellt. Diese innige Verbindung animierte Schiller
zur "Ode an die Freude".

Erstes Ziel: das vieltürmige Bautzen: Stadtführung zum Reichenturm, durch die mit schönen Bauten beeindruckende Reichenstraße zum Rathaus (mit Uhrenturm), zur Alten Wasser kunst, zum Schloss Ortenburg und zum Sorbischen Museum (mit Exkurs über die ca.60 000 Sorben oder Wenden, einer slawischen Ethnie), zum idyllischen Friedhof über der Spree bei
der Nikolaikirchenruine, zum Domstift u. zum Dom St. Petri, welcher eine Konkathedrale des Bistums Dresden-Meißen
darstellt und seit 1524 eine Simultankirche ist (die evangelische und die katholische Konfession feiert im selben Dom - durch
eine Balustrade getrennt - ihre Gottesdienste). Nach diesem eindrucksvollen Auftakt bezogen wir Quartier im Spree -Hotel Bautzen. Wir wurden von einem aufmerksamen Personal empfangen, von anspruchsvoller Küche und "schlaffördernden"
Betten verwöhnt.

Dresden, die Hochburg der Kunst, Musik und Kultur zu beschreiben und zu besichtigen, würde Seiten und Tage be=
anspruchen. Erinnert sei an den Zwinger, an den Fürstenzug (102 m lang aus ~ 23 000 Fliesen aus Meißner Porzellan
- das größte Porzellanbild der Welt), an die Hofkirche, an die Kreuzkiche und an das absolute Juwel, die Frauenkirche,
die als Symbol der Versöhnung aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges wieder aufgebaut wurde (nachdem sie am 13.Februar 1945 zerbombt worden war und beim Wiederaufbau weltweit Unterstützung fand; u.a. wurde das goldene Kuppelkreuz vom Sohn eines Bomberpiloten gestiftet).

Ein steiler Aufstieg führt auf die Albrechtsburg, eine der schönsten gotischen Profanbauten auf deutschem Boden. Die
Silhouette Meißens beherrscht auf dieser Höhe der dem Evangelisten Johannes und dem heiligen Bischof Donatus ge=
weihte Dom. Er hat eine wechselvolle Baugeschichte von 1280 - 1908, bis die beiden 81 m hohen Türme fertig gestellt
wurden. Von der großartigen Innenausstattung seien wenigstens Kaiser Otto I. und seine Gemahlin Adelheid genannt.
Und von der Höhe bietet sich eine wunderbare Aussicht auf die Elbe.

Zu Recht darf sich Görlitz "die Perle an der Neiße" nennen. Bei unserer Stadtrundfahrt (zentimetergenaue Steuermanns=
kunst von Herrn Höger!) erlebten wir ein großartiges architektonisches Ensemble durch alle Stilepochen, da im Krieg zu=
meist verschont und gegebenenfalls aufwändig und einfühlsam renoviert. Bemerkenswert ist die Altstadtbrücke über die
Neiße zwischen Görlitz und dem polnischen Zgorzelec: geradezu ein Symbol für die europäische Einigung.

Im östlichen Zipfel zwischen polnischem und tschechischem Gebietfinden wir in Zittau eines der ältesten Gymnasien in Deutschland. Die gotische Kreuzkirche als seltene "Einstützenkirche" ist heute Museum für das große Zittauer Fastentuch
(6,8 m x 8,2 m): darauf 90 Bildfenster über Themen aus dem AT und dem NT.

Am Rande des Elbsandsteingebirges, der sog. Sächsischen Schweiz, besuchten wir Pirna mit der dreischiffigen Hallenkirche (eine der größten in Sachsen). In der Chorapsis finden sich die vier Evangelisten, wobei Lukas und Markus die Züge von Martin Luther und Philipp Melanchthon tragen. Der Taufstein (von Goethe gelobt) zeigt in 26 Figuren den Tagesablauf eines Kindes. Während wir seither häufig eine Orgel von Silbermann antrafen, finden wir hier ein Werk von Friedrich Nikolaus Jahn.

Inmitten der Pillnitzer Weinberge steht die von Matthäus Daniel Pöppelmann erbaute Weinbergkirche, die den Altar und
den Taufstein (1648 von Kretschmann) der abgebrochenen Schlosskapelle erhalten hat.  Der Altar bietet ein eindrucksvolles Abendmahlsrelief und der Taufstein die vier Evangelisten mit je einem einschlägigen Bibelzitat.

"Herrlich, sprach der Fürst von Sachsen, ist mein Land und seine Macht. Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht." So spricht Friedrich der Weise auf dem Wormser Reichstag (21.07.1495). Friedrich äußert sich voll Stolz über den Reichtum Freibergs durch den Silberbergbau der ersten freien Bergstadt Deutschlands,die auch weltweit die erste bergbau=
technische Hochschule hatte. Dank ihres Silbersegens entwickelte sich die Sadt auch prächtig im Rathaus- Kirchen-, Schulen- und Apotheken bau. Besonders erwähnenswert ist die Singularität des Doms St. Marien, in welchem nebeneinander die "Tulpenkanzel" und die "Bergmannskanzel" stehen. Und eine weitere Besonderheit: die 34 Engelsfiguren am Deckengewölbe
der Grabkapelle musizieren mit echten Instrumenten aus der Renaissancezeit.

Voll Anerkennung konnten wir allerorten die stilgerechte Renovierung von Gebäuden und Kunstwerken feststellen. Neben
so viel Kunstgenuss haben wir nicht übersehen, dass auf sehr gut ausgebauten Straßen Herr Höger uns in seiner souveränen Fahrtechnik alle Ziele im gut temperierten Bus rechtzeitig erreichen ließ. Wir bedauern und betrauern nachträglich, dass durch die jüngst erlittene Hochwasser- Katastrophe gewaltiger Schaden angerichtet wurde.

Dank abstatten möchten wirr Frau Hasmüller, die uns allmorgendlich einen geistigen Impuls vermittelt hat und die eine be=
trächtliche Arbeitsleistung in der technischen Vorbereitung vollbracht hat und als "Zahlmeister" immer wieder zur Stelle war. Besten Dank auch an das erfindungsreiche Reise-Vorbereitungs-Team und unserem Reiseleiter, Herrn Deffner, der keine Arbeit und Mühe scheute, z.B.in der Ausar beitung des Vademekums und unterwegs mit Sachverstand und Entscheidungs=
freude stets auf dem "Quivive" war.


Michael Rathgeb   September   2013


Ökumenische Reise ins Elsass

19.- 21.Okt.2012

Heute sitze ich – Schneegestöber vor dem Fenster – am Schreibtisch in Tübingen und will von unsrer ökumenischen Elsass-Reise berichten. Sie liegt kaum eine Woche zurück, war von goldenem Herbstsonnenschein beschienen und warmen Lüften begünstigt,
und sie erscheint mir heute fast wie ein schöner Traum.

Es muss wohl am heißen Draht zu Petrus liegen (Herr Deffner ist sich da ganz sicher), dass wir allemal solches Wetterglück
zu haben scheinen, oder lächelt vielleicht Pfarrer Bauer auf unsere Reise herab, weil wir frohgemut und tapfer seine Tradition fortsetzen und uns bemühen, alles in seinem Sinne gut zu machen.....?

Da gab's wieder den Vorbereitungsabend,da gab's auch die hilfreichen „Blättle“ von Herrn Deffner (Stadtpläne, geschichtliche
und kulturelle Hinweise für unsere Stationen:Wissembourg, Neuwiller, Mont Ste Odile, Selestat, Eguisheim, Guebwiller, Haut-Koenigsbourg, Ebersmünster, Lautenbach.

Da gab's die „Tagesimpulse“ von Frau Hasmüller für die geistliche Orientierung für den Tag, da erzählte Herr Rathgeb aus
seinem Wissensfundus von Otfrid von Weißenburg, von Alkuin, Karl dem Großen, den Staufern und der wechselvollen Ge=
schichte, da fuhr Herr Höger unbeirrt souverän all die kurvenreichen Sträßchen und fast zu engen Verkehrskreisel und fand
auch sicher unser zauberhaftes Standquartier „Au Riesling“ in Zellenberg.

Was ich hervorheben möchte, war das unerwartet bereichernde Erlebnis in der Abteikirche in Neuwiller,   als uns ein alter
Elsässer führte und nach der karolingischen Krypta die romanischen Kapellen, das gotische Langhaus, die kostbaren Wand=
teppiche und den magischen Ort, wo unsere Hände zu beben anfingen, zeigte. Er steckte uns in seiner Begeisterung so an,
dass wir uns kaum lösen konnten.
Das wiederholte sich nochmals auf der Heimreise, als wir in Lautenbach Halt machten und von dem begnadeten Kirchen=
führer die Wallfahrtskirche Maria Krönung und ihre wundersame Bewahrung in kriegerischen Zeitläufen erzählt bekamen.

Nicht ganz zu vergessen der junge Mann , unser Burgführer in Haut Koenigsbourg mit seinem elsässisch gefärbten Deutsch,
der eingestand, für die Franzosen gelte er als Deutscher und für die Deutschen als Franzose. Que faire?

Wir sind nun gut ausgestattet für den Winter mit Erinnerungen an die quittengelben Weinberge, die bläulichen Vogesenberge,
die Bilderbuchdörfer , das „herrlich zur Schale geweitet gastlich kredenzte Land“. Ein großes Dankeschön möchte ich unserem Planungsteam aussprechen, ganz gewiss im Namen aller.


Elisabeth Liebendörfer-Walter   Oktober   2012


Ökumenische Reise nach Burgund 2012

Burgund - das Gebiet mit landschaftlichen Schönheiten und kunsthistorischen Gebäuden.
Wir sahen und staunten wieder.

In Beaune übernachteten wir, und hier begannen unsere Tagesfahrten. Beaune lernten wir durch die Stadtführung kennen. Besonders beeindruckend war das Hospiz de la Charite und das Hotel-Dieu, die zusammen als Hospizes de Beaune bezeichnet werden.
Wir besuchten die etwas abgelegenen Stiftskirche Notere Dame , deren ursprünglicher Kern romanisch war. Durch eine spätere Erweiterung überwog der gotische Stil. Im Chor hinter dem Hochaltar sahen wir 5 herrliche Wandteppische mit
der Darstellung des Lebens Mariae.
Die Altstadt ist noch zum Teil umgeben von weiten Strecken erhaltener Stadtbefestigung. Nahe dem Port Saint Nicolas
mit einem Torbogen aus dem 18.-Jahrhunder war unser Busparkplatz und der Beginn unserer Stadtführung.

Nach der Stadtbesichtigung in Beaune am Vormittag des zweiten Tages fuhren wir nach Auxerre, eine sehr alte Statdt,
seit dem 3.Jahrhundert Bischofssitz und seit Ende des 18-Jahrhunderts Haupstatdt des Departement YONNE.  In der
Altstadt besichtigten wir die Kathedrale Staint Etienne, ein gotschischer Bau des  13.-16.-Jahrhunderts.
Es stand uns nicht so viel Zeit zur Verfügung, um einen kompletten Rundgang durch die Stadt zu machen. Wir beschränk=
ten uns deshalb auf einige markante Punkte: das Hotel de Ville und den Uhrturm.

Die beiden folgenden Tagen führten uns durch gegensätzliche Landschaften zu den Zielorten.
Wir fuhren zuerst durch Regionen mit weiten Feldern des Weinbaus und ausgedehntem Grün- und Weideland. Neben dem Weinbau spielt offensichtlich auch die Viehwirtschaft eine große Rolle. Es fiel auf, dass es keine größeren Industrie-Ansied=
lungen gab, eine Bestätigung der Aussage unserer Führerin in Beaune, den Agrarbereich bewusst zu favorisieren.

Am Tag darauf sahen wir ein völlig anderes Bild mit dem Grenzgebirge des Jura als beherrschendes Landschaftselement. Beeindruckend waren die Längstäler, die durch tiefe Errosionsschluchten miteinander verbunden sind. Die steilen Berg=
hänge waren geprägt durch tiefe malerische Einschnitte. Wir hielten an einem Hochplateau und hatten die Möglichkeit auf
steile Felsenriffe weit hinunter zu schauen.

Donnerstag  [10.5.12]: Avallon, Fontenay, Vezelay
Avallon, eine malerisch hochgelegen Altstadt, die zum Teil noch von Festungsanlagen umgeben ist. Wir besuchten Staint Lazare, eine dringend restaurierungsbedürftige Kirche aus dem 12.Jahrhunder mit einem bemerkenswerten romanischen Portal.

Die Zisterzienser-Abtei von Fontenay, in der Nähe des Städtchens Montbard, stammt aus dem 12.Jahrhundert. Nach
der Revolution (1789) war sie dem Verfall preisgegeben. Seit 1906 ist sie im Privatbesitz, und man hat sie sorgfältig mit
allen ihren Gebäuden wieder hergestellt. Wir erhielten einen instruktiven Rundgangs-Führer in deutscher Sprache. Damit konnte wir die großzügige, hervorragend gepflegte Anlage erkunden.

Vezelay - das Dorf geht auf eine im 9.Jahrhundert gegründete Abtei zurück, die im 11.Jahrhundert die Reliquien der Hl.Maria-Magdalena erhielt und den Ort damit zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte werden ließ. Die Basilika Sainte Madeleine wurde im 12.Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Die Säulen des Mittelschiffs verdienen höchste Beach=
tung. Die Kapitelle ziehen die Hauptaufmerksamkeit auf sich. Es sind Meisterwerke der burgundisch-romanischen Bild=
hauerei. Sie erzählen Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament. Seit 1979 gehört die Basilika zum Weltkulturerbe
und ist seit 1998 Teil des Jakobsweges.

Freitag  [11.5.12]: Autun, Paray-le Monial, Tournus
Wie an den anderen Tagen regnete es während der Busfahrt mal mehr, mal weniger. Näherten wir uns aber dem Ziel,
lösten sich die Regenwolken auf und die Sonne begrüßte uns. Wir waren sicher, dass Petrus - unser Begleiter - uns wohl gesinnt war. Als Dank bekam er in der Kathedrale von Autun Kerzenlichter gespendet. Die Kathedrale Saint Lazare mit
dem Hauptportal. Im Tympanon ist das Jüngste Gericht dargestellt. Wieder ein berühmtes Meisterwerk der burgundischen Bildhauerkunst des 12.Jahrhunderts.
Aus ihrer gallo-romanischen Epoche bot uns die Stadt noch weitere Sehenswürdigkeiten: Porta d'Arroux, Amphitheater

In Paray-le-Monial wird wieder Historie mit Baukunst verbunden. Der Abtei Cluny (999) verdankt der Ort sein bedeuten=
des Baudenkmal, die Kirche Notre Dame, seit 1875 Basilique du Sacre-Coeur. Sie wird auch vielfach als die 'kleine Aus=
gabe' der Abtei-Kirche von Cluny bezeichnet. Einen besonderen Zeitpunkt der Geschichte erfuhren wir in der Erscheinungs=
kapelle der hl.Marguerite-Marie (1772). Sie hatte Visionen, die die Herz-Jesu-Verehrung wesentlich förderten. So wurde
die Stadt zum Wallfahrtsort.

Tournus - ein kleiner Ort, der ursprünglich ein gallo-romanische Siedlung war, die 937 zerstört wurde. Mit dem Bau der Abtei Saint Philibert entstand im 11./12.- Jahrhundert ein besonders schönes Beispiel der burgundischen Romanik. Zwei Rundtürme bilden den Haupteingang. Das Besondere an diesem romanischen Bau ist das Gewölbe des Längsschiffes, dessen Tonnenwölbung quer zur Richtung des Kirchenschiffes liegt, eine Einmaligkeit !!   Ebenso die fast ebenerdige Krypta mit dem Sarkophag des Hl.Valerius.

Auch heute haben wir, wie an den anderen Tagen, gestaunt und gelernt !.

Auf der Rückfahrt nach Stuttgart machten wir Zwischenstation in Ronchamp.
Hier hat 1955   Le Corbousier die Wallfahrtskapelle Notre Dame de Haut  (Unsere Liebe Frau von der Höhe) gebaut.
Ein siloartiger Hauptturm, ein pilzförmiges Dach, willkürlich geformte Fenster, die die Wände durchbrechen. Dies sind
einige Merkmale des bildhauerisch gestalteten Betonbaus, der einer der bedeutendesten Sakralbauten der Gegenwart ist.
Was für ein Unterschied: Romanik und Moderne

Die Weiterfahrt wurde noch einmal zum gemeinsamen Mittagessen unterbrochen. Wir nahmen Abschied von Burgund mit
den besonderen Landschaftsbildern und seiner Historie.

Die Reise hat wieder einmal den 'roten Faden' erkennen lassen - Historie - Kunst - Theologie.
Wir bedanken und herzlich bei der Organisations-Gruppe: Herrn Deffner als Ideengeber und allen anderen. Wir könnten
diese Reisen in unbekannte Gegenden nicht machen, hätten wir nicht Herrn Höger, unseren zuverlässigen und sicheren Busfahrer. Herzlichen Dank !!


Christel  Langjahr,  Mai  2012


Ökumenische Reise in den Ostharz 2011

Hören und Sehen, Staunen und Lernen   Mit diesen Erwartungen fuhren wir im Oktober in den Harz.

Quedlinburg lernten wir als eine lebendige Stadt im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft kennen.
Beiendruckend waren die Fachwerkbauten und Villen der Gründerzeit. Über die Geschichte und Kultur informierte uns der Stadtfüher. Wir erwarteten eigentlich eine normale Stadtführung,wie wir sie immer erlebt hatten. Stattdessen überraschte uns das Touristik-Büro mit einem Stadtfüher, der über ein enormes Wissen von Architektur, Kunst und Kultur verfügte. Er war aber kein Kunsthistoriker sonder Mitarbeiter im Kultur- und Denkmalamt.
1994 wurde die historische Altstadt und das Schlossberg-Ensemble von der UNESO in die Liste der geschützten  Kultur=
denkmäler aufgenommen.

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Halberstadt. Uns war bekannt, dass dis Stadt durch Bombardierungen größtenteils zerstört worden war. Die Erwartungen waren daher nicht besonders groß. Aber was für eine Überraschung !!   Die markanten Höhepunkte waren zweifellos der hoch-gotische Dom, die Martini-Kirche, die Liebfrauenkirche und noch einige wunderschön restaurierte Fachwerkbauten. Beeindruckend aber war, wie der Wiederaufbau im modernen Stil mit der noch vorhandenen Bausubstanz harmonisch in Verbindung gebracht wurde (Rathaus).

In Wernigerode sahen wir auch Fachwerkbauten aus unterschiedlichen Zeiten. Im Vergleich zu Quedlinburg nahmen wir wahr, dass das Stadtbild (Fachwerkbauten) nicht mehr so homogen in seiner Erscheinung war. Die undustrielle Entwicklung hat hier ihre Spuren hinterlassen. Darauf wies die Stadtführerin besonders hin.
Als touristische Besonderheit wurde die Fahrt zum Schloss auf dem Berg mit der Bimmelbahn angeboten. Es war Wohnsitz das Grafen Stolberg-Wernigerode bis 1929. Heute ist es ein Museum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19.Jahrhunderts.

An unserem freien Nachmittag unternahmen wir in Blankenburg , dem Standort unseres Hotels,  je nach Interesse einen Stadtrundgang (Rathaus, Kirche, Schloss) oder einen ausgedehnten Spaziergang zur Teufelsmauer. Ein gelogisches Natur=
denkmal in Form einer bizarren Sandstein-Formation.

Bei allen unseren Reisen gibt es bei der Hin= und Rückfahrt längere Ruhepausen. So machten wir bei der Hinfahrt Station
in Stolberg. Hier bekamen wir den ersten Eindruck von gut erhaltenen Fachwerkbauten aus Spätgotik, Renaissance und Denkmälern aus der Geschichte.
Die Rückfahrt unterbrachen wir in Goslar. Im historischen Wirtshaus 'Die Butterhenne' direkt an der Martins-Kirche aßen
wir zu Mittag. Neben der Marktkirche, dem Marktplatz (Kaiserworth, Rathaus) beeindruckte uns vor allem das Siemens-
Haus, der größte Fachwerks-Gebäudekomplex, den wir je gesehen hatten. Es war wieder ein krönender Abschluss.

Ganz in der Nähe liegt der Ort Hahnenklee mit der einzigen Stabkirche auf deutschem Boden. Das durften wir uns nicht entgehen lassen. Diese Kirche wurde 1907 nach dem Vorbild der skandinavischen Stabkirchen errichtet. Architektur und Konstruktion lehnt sich an die Schiffsbauweise der Wikinger an.

Die Reise in den Ostharz hat wieder bewiesen, wie durchdacht und differenziert die Organisation und die Zielvorgaben sind. Ohne Manfred Deffner und dem Vorbereitungs-Team wäre das nicht gelungen. Herzlichen Dank !!
Ebenso ein herzliches Dankeschön an Herrn Höger, unseren Busfahrer, der sowohl bei der Vorbereitung sowie auch bei der Umsetzung beteiligt ist. Wir fühlen uns durch seine Fahrsicherheit geborgen und freuen uns schon auf die nächste Reise nach Burgund.


Christel  Langjahr,  Oktober  2011


Ökumenische Reise nach Vicenza 2011

Hören und sehen, staunen und lernen: in diesem Sinne sind wir im Juni nach Vicenza gefahren. Die Stadt liegt zwischen Verona und Venedig. Uns war sie als Kunst- und Kulturstadt unbekannt. Das änderte sich, denn Stadtführer Stefano Mutti führte uns auf die Spuren des Architekten Andrea Palladio aus dem 16. Jahrhundert. Palladio verband beim Bau vieler Villen der reichen Bürger, Gebäude- und Kirchenfassaden die römische Antike mit der italienischen Renaissance. Wir kamen aus dem Staunen und Bewundern nicht heraus. Obwohl wir schon seit vielen Jahren diese Kulturreisen machen, stellen sich immer wieder neue Fragen aus Kunst, Kultur, Architektur, Literatur und Theologie.

In Vicenza gibt es sehr viele Kirchen. Leider waren viele wegen Renovierung geschlossen. Trotz ungünstig eingeschränkter Öffnungszeiten gelang es uns aber, wenigstens Dom und San.Francesco innen zu besichtigen.

Wir lernten nicht nur die Kulturstadt Vicenza kennen, sondern auch die Altstadt mit ihren kleinen Gassen und Haus- Fassaden. Damit begegnete uns ein früheres Zeitalter. Alles war bewundernswert gut erhalten und ein Hinweis auf den Reichtum dieser Stadt.

Am Freitag besuchten wir Marostica, etwa 30 km von Vicenza entfernt und Bassano del Grappa am Fluss Brenta.
Eine wunderschöne, höhergelegene Landschaft. In Marostica konnten wir noch bei Sonnenschein die Stadtmauer aus
dem 14.Jahrhundert mit den Wehrtürmen des Castello Superiore sehen und über das überdimensionale Schachbrett am Hauptplatz gehen. Aber in Bassano hat Petrus uns gezeigt, für was er zuständig ist. Es regnete in Strömen. Wir konnten
uns gerade noch auf die überdachte Holzbrücke retten, einem Bauwerk von Palladio. Wir hatten Zeit, konnten geschützt
die Gegend betrachten und die Brenta rauschen hören.

Der Name Bassano del Grappa ließ uns sofort an den 'Grappa' denken. Aber da lagen wir falsch. Grappa heißt der
Berg an dem Bassano liegt, und der wurde uns auch gezeigt: Wieder etwas dazugelernt.

So erfuhren wir immer wieder aufs Neue, wie gut unser Reisprogramm durchdacht und organisiert war. Schon auf
der langen Fahrt von Stuttgart nach Vicenza machten wir halt in Lana bei Meran. Hier bekamen wir die erste kulturelle Einführung - den Schnatterpeck-Altar - in der gotischen Pfarrkirche 'Maria Himmelfahrt'. Auch wenn die Kirche am Rande des Ortes stand, so hat Herr Höger uns mit seinem Bus sicher ans Ziel gebracht. Ebenso erlebten wir ihn auch
als Profi-Fahrer auf der Heimfahrt. Wir machten Rast in St.Georgen auf dem Berg oberhalb von Schenna. Herr Höger musste hinter dem Linienbus herfahren. Aber es störte uns nicht. Wir hatten einen guten Ausblick auf die Landschaft,
bis wir an dem uns schon bekannten Höhenrestaurant ankamen (vgl. Gardasee-Reise 2007).

Die Wirtin, im traditionellen Tiroler-Drindl, hat es ermöglicht, dass wir außerhalb der Besichtigungszeit noch die Rund- Kapelle besuchen durften. Der Mesner, ebenfalls mit traditioneller blauer Tiroler Schürze, schloss uns auf und stand als Gesprächspartner zur Verfügung. Der Aufenthalt St.Georgen war wieder eine gelungene Unterbrechung der Fahrt, treu nach unserem Motto.

Wem haben wir das zu verdanken. Herrn Deffner und der Vorbereitungsgruppe. Die Zusammenfügung der gesammelten Ideen, die Umsetzung und Organisation ist nur mit großem Engagement möglich. Herzlichen Dank ! Der Busfahrer, Herr Höger, ist aus unserer Reisegruppe nicht mehr wegzudenken. Ihm vertrauen wir !   Seine Fahrsicherheit ist so souverän, dass man im Bus sorglos schlafen kann.

Wir freuen uns schon auf unsere nächste Fahrt.

Christel  Langjahr,  Juni  2011


Ökumenische Reise an den Gardasee 2007

Die ökumenischen Reisen der St.Josefs Gemeinde von Stgt.-Heslach haben eine lange Tradition. Pfarrer Anton Bauer begann 1980 damit und prägte sie durch seine starke Persönlichkeit, ein umfassendes Wissen und seinen legendären Führungsstil.

Der Zulauf war groß, und man trat in einer heiteren, aufgeschlossenen, gut vorbereiteten und untereinander wohlwollenden Gruppe in zuverlässiger Pünktlichkeit und Disziplin eine bestens organisierte Kulturreise an. Durch das tragische Schicksal von Pfarrer Bauer drohte das jähe Ende dieser Tradition.

Aber es fand sich eine Gruppe Freiwilliger zusammen und man beschloss, aus eigenen Kräften die Reisen fortzuführen, Wissen und Erfahrungen einzubringen und während der Busfahrt vorbereitende Beiträge zu liefern. Wie früher traf man sich vor dem Reisetermin, lernte die Zielorte kennen und konnte sich über kulturelle Höhepunkte, über Land und Leute
im Voraus informieren, meist durch Bilder, kurze Vorträge und durch Hinweise auf passende Lektüre.

Bei der Reise an den Gardasee hat Herr Deffner auch die gute Gepflogenheit der "Blättle" des Pfarrer Bauer wieder aufleben lassen: Er hat - in aufwendiger Suche - Stadtpläne und geschichtliche Übersichten über die zu besuchenden Städte zusammengetragen, auch die beachtenswerten Kunstschätze aufgelistet, so dass jeder Teilnehmer seine Orientierung und Information zur Hand hatte (und notfalls alleine zum Bus zurückgefunden hätte!).

Wir kamen am 27.4.2007 pünktlich in Garda an, fanden ein ideales Hotel (La Perla) mit zauberhaftem Swimmingpool
vor und waren bestens versorgt während der 5 Tage. Der Rocca-Felsen hinter dem Haus, der lächelnde See in der
Nähe, die krummen Gässchen mit all den Eisdielen und Rosenlauben in üppiger Pracht: BELLA ITALIA !

Jeden Morgen brachte uns der Bus ans Tagesziel, und auf dem Weg dorthin las Frau Hasmüller mit ruhiger, klarer Stimme einen besinnlichen Text vor (dieses Mal aus dem ev. Gesangbuch). Mit der Bitte um Gottes Segen und ein sicheres Geleit endete die Andacht und gab dem Tag seine Prägung.

Wir erlebten drei erfüllte, ausgefüllte, nicht überfüllte Kulturtage in den lombardischen Städten Verona, Bergamo und Brescia. Signore Roberto Sarzi führte uns mit italienischer Leidenschaft und in bestem Deutsch, ein Reisebegleiter von profunder Bildung, mit gerissener Schläue und einem homerischen Gelächter ausgestattet, das uns neben seinem rollendem R noch in den Ohren klingt.

Für Brescia schickte er uns Stefano Mutti, einen jungen Kollegen, dessen Qualitäten sich im genauen, ruhigen Erklären der römischen Ruinen entfalteten und der überbrücken musste, dass montags eben alle Museen geschlossen sind, auch der sagenhafte Komplex Santa Giulia. Es blieb genug übrig, wenn man allein an die 2ooo Brunnen, die astronomische Uhr, das Castello, Rathaus Broletto und die beiden Dome denkt.

Auf der Heimreise erwartete uns in Schenna bei Meran noch eine Kostbarkeit. Die Rundkirche zum hl.Georg, seit dem 12. Jahrhundert auf ihrem Berg thronend mit romanischen und gotischen Fresken, verblasst und bäuerlich-einfach, rührendes Zeugnis des ehrerbietigen Umgangs mit dem Überlieferten.

Am 30. Juni 2oo7 wird sich die Reisegruppe zur Nachbereitung treffen, auch das ist eine gute Tradition. Mit Hilfe der Photos kann man die Eindrücke nochmals nacherleben, kann erzählen, auswerten, vertiefen und festigen. Dabei sind in geselliger Runde auch konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge erwünscht.

Im Gegensatz zum modernen Konsumverhalten (sich möglichst viel möglichst schnell "reinzuziehen") gefällt mir an unserer Reisegruppe der achtungsvolle Umgang mit den erlebten Kostbarkeiten. Man spürt etwas aus guter menschlicher Gepflogenheit Gewachsenes, etwas Gemütvolles und zutiefst Bereicherndes.

Lebenserfahrung und Weisheit und ein Teil des Lebenswerks von Pfarrer Bauer setzen sich, so hoffen wir, in unseren ökumenischen Reisen fort.

Elisabeth Liebendörfer-Walter   (2007)

Weitere Berichte folgen